WTI beendet Konsolidierung

WTI-Futures (NYMEX: CL) sind auf dem besten Weg, ihre Gewinnsträhne die vierte Woche in Folge fortzusetzen, nachdem sie in der vergangenen Woche um 2,52 % zugelegt haben.

Unterstützt wurde der Aufwärtstrend von US-Inflationsdaten, die darauf hindeuten, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat. Trader gehen nun von einer 88,87 %igen Wahrscheinlichkeit aus, dass die Federal Reserve noch in diesem Jahr eine Trendwende vollzieht und ihre restriktive Politik lockert.

Der Anstieg der EIA-Lagerbestände entgegen der Erwartung eines Rückgangs ist ein Hinweis auf eine schwächere Nachfrage, nachdem in der Vorwoche nach der Ankündigung einer Produktionskürzung durch die OPEC aggressive Käufe getätigt wurden. Die Aussichten für WTI bleiben positiv, da die Kürzung der Ölproduktion durch die OPEC+ im Einklang mit der Prognose der U.S. Energy Information Administration von 0,5 Mio. Barrel pro Tag bis 2023 steht.

Trader werden auf die Veröffentlichung des US-PPI schauen, um zu beurteilen, ob die Erzeugerpreisinflation weitere Zinserhöhungen durch die Federal Reserve nach sich ziehen wird, während der Arbeitsmarkt Aufschluss darüber geben wird, ob die Verbraucherausgaben weiter stagnieren und die Inflation anheizen werden.

Technische Analyse

Nach dem Ausbruch über den 100-Tage-Durchschnitt und zwei wichtige Widerstandsmarken legten die WTI-Futures eine Konsolidierungspause in der Nähe ihrer bisherigen Jahreshöchststände ein. Die Konsolidierung bildete ein symmetrisches Dreiecksmuster, während das Handelsvolumen zurückging. Nach dem Ausbruch aus dem Konsolidierungsmuster und der Marke von USD 81,97 pro Barrel wurde eine Unterstützung geschaffen, während die Marke von USD 87,75 pro Barrel als nächster Widerstand fungiert.

Die bullischen Trader haben derzeit das Sagen und dürften die Ölpreise auf einem Aufwärtstrend halten. Sollten die Volumina unterstützen, könnte der Preis in Richtung des Widerstands bei 87,75 USD steigen.

Sollten hingegen die bärischen Trader auf hohe Volumina setzen, könnte ein Rückfall auf die Unterstützung bei 81,97 USD pro Barrel durch sinkende Volumina nach oben bestätigt werden.

Zusammenfassung

Das Abwärtsrisiko bei den WTI dürfte trotz der offensichtlichen Abschwächung der Inflation begrenzt sein, da Angebotsengpässe die Preise stützen, so dass die Marke von 87,75 USD pro Barrel wahrscheinlich erreicht wird. Gegenwind dürfte von der hartnäckigen Kerninflation kommen, die die Preise für Waren und Dienstleistungen ohne Nahrungsmittel und Energie auf 5,6 % und damit um 10 Basispunkte über das Vorjahresniveau getrieben hat, sowie von künftigen US-Zinserhöhungen, die dem Dollar zugutekommen und die Rohölpreise für Importeure verteuern werden.

Quellen: CME FedwatchTool, Reuters, UVP, TradingView