Nach einem Anstieg in sieben aufeinanderfolgenden Wochen sind die US-Rohöllagerbestände auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 angestiegen und könnten ein Zeichen für eine nachlassende Nachfrage sein. Die Bestände lagen in dieser Woche bei 16 Mio. Barrel und damit über den prognostizierten 1,17 Mio. Barrel.  

Trotz hoher Rohöllagerbestände in den USA machten die Rohöl-Futures der Sorte Brent (NYMEX: BB) ihre anfänglichen Verluste wieder zunichte, nachdem sie gegenüber den Tiefstständen vom Mittwoch um 2,40 % zugelegt hatten. Die Preise stiegen nach einem Bericht der IEA, wonach die Nachfrage im Jahr 2023 wahrscheinlich um 2 Millionen Barrel pro Tag steigen wird, sowie nach einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze in den USA, der auf eine robustere Wirtschaftstätigkeit hindeutet. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der Markt in den kommenden Tagen angemessen auf die wachsenden Lagerbestände reagieren wird. 

Technische Analyse 

Die Rohöl-Futures der Sorte Brent haben sich aufgrund eines Anstiegs der chinesischen Ölnachfrage nach der Lockerung der Covid-19-Beschränkungen stetig nach oben bewegt. Unterstützung und Widerstand haben sich bei 84,09 USD bzw. 86,93 USD pro Barrel (BLL) etabliert.  

Die Bullen trieben den Markt von der Unterstützung nach oben, bevor starke US-Inflationsdaten den Preis auf die Unterstützung zurückschickten. Gegenwärtig treibt das zinsbullische Momentum den Markt von der Unterstützung bei 84,09 USD BLL nach oben, wobei das frühere Hoch bei 86,93 USD BLL ein wichtiger Punkt für die Bullen ist.  

Wenn die Bären die überhöhten Lagerbestände als wirklich negativ für die Ölpreise betrachten, ist es wahrscheinlich, dass der Preis nach unten gezogen wird, wobei die Marke von 84,09 USD BLL im Auge behalten werden sollte.  

Zusammenfassung 

Die entscheidende Frage, die sich jeder Öl-Trader stellt, ist, ob die in dieser Woche verzeichneten umfangreichen Lagerbestände eine Abkühlung der Nachfrage bedeuten. Die BLL-Marke von 84,09 USD ist von entscheidender Bedeutung, da ein Ausbruch unter diese Marke eine zunehmende rückläufige Stimmung aufgrund eines kurzfristigen Einbruchs der Ölnachfrage signalisieren könnte. Sollte es im Jahr 2023 zu einem Anstieg der Rohölnachfrage kommen, bleiben die langfristigen Aussichten für Brent Crude Öl-Futures optimistisch. 

Quellen: IEA, EIA, MoneyWeb, TradingView